Pale Ale

Das ist er also: der erste richtige Sud der Lütten Brueri. Nach zwei Bierkits mit fertigen Malzmischungen und abgewogenem Hopfen habe ich dieses Bier nach einem Rezept in dem Buch „Craftbeer einfach selber brauen“ von Ferdinand Laudage gebraut. Klassisch im Einkocher meiner Eltern.

Klassisch wird auch so einiges in die Hose gegangen sein. Anders ist es kaum zu erklären, dass es nicht so wirklich schmecken wollte und ich am Ende alles alleine getrunken habe 😉

Allerdings war ich schon ein wenig wehmütig, als die letzte Flasche geköpft war.

Beim Maischen zum ersten Mal mit einer Schüttung von über 5,5 KG habe ich nicht aufmerksam und gut genug gerührt, es haben sich Klumoen gebildet, aus denen sich das Malzextrakt nicht lösen kann.

Der Kocher hat es nicht geschafft, die Würze wallend zum kochen zu bringen und beim Läutern habe ich im nachhinein betrachtet auch anfängerhaft gearbeitet und allem Überfluss habe ich ich wahrscheinlich ein zu stark geröstetes Karamellmalz gekauft, was den ganzen Sud sehr dunkel gemacht hat – fern ab von „pale“.

So lag die Stammwürze nur bei 10,5%, der Akloholgehalt bei 4,5 °P – wenn ich da mal nicht einen Messfehler gemacht habe.

Trotz allem: die Zukunft wird es zeigen, ich braue weiterhin Ales und Pale Ales

Pale Ale #003_2021

Sud: #003
Braudatum: 09.01.2021
Abfülldatum: 17.01.2021
Stammwürze: 10,5 °P
Alkohol: 4,5 % vol.
Farbe: 35 EBC
Geschmack: bitter, kaum „Körper“
Hopfen: Hallertauer Perle
Malz: Münchner, Karamell
Hefe: Fermentis Safale US-05

Abgefüllt

Der 3. Sud ist nun auch in trockenen Tüchern bzw. sauberen Flaschen gelandet.

Die Gärung des Pale Ale war schon sehr früh durch. Seit Freitag tat sich gar nichts mehr im Gärröhrchen.

Ende des Gärprozesses

Obwohl ich dem Bier noch ein paar Tage Zeit lassen wollte, habe ich am Sonntag dann doch in die vorbereiteten Flaschen umgefüllt.

Flaschenreinigung

2 Kisten bzw. deren leere 0,5-Liter-Flaschen passen gerade in die Spülmaschine.

Bereit zum Abfüllen

Die erste sensorische und visuelle Kontrolle hat mich zunächst nicht unbedingt vom Hocker geworfen. Optisch sehr trüb und eine Spur zu dunkel. Der Geruch: irgendwie nicht zuzuordnen. Der Geschmack: Etwas fad und zu wenig Aroma. Die Bittere dagegen scheint mir OK zu sein.

Die dunkle Farbe ist nicht schlimm, sie resultiert aus der Zumischung von dunklem Karamelmalz – das gibt es auch in hell 😉

Etwas dunkel vielleicht. Nach dem dritten Schluck war es trinkbar

Der Alkoholgehalt ist eine Ecke zu gering. Er liegt bei 3,2 %Vol., angepeilt waren gute 5%. Das war vorhersehbar, da der Stammwürzegehalt nach dem Kochen bei nur 10,5 °Plato lag. Zielwert waren 12°. Nach der Gärung ist der Wert auf 4,5° gesunken – da habe ich also Nachbesserungspotential.

Knapp 4,5° Plato nach der Vergärung

Damit sich die nun fehlende Kohlensäure bilden kann, wird in den Flaschen etwas Haushaltszucker vorgelegt. Das animiert die restlichen Hefezellen dazu, bei Zimmertemperatur noch einmal die Gärung aufzunehmen. Ein ganz klein wenig Alkohol wird dabei auch noch produziert.

Zucker vorlegen
…und los: Abfüllen
der Rest wird zusammen mit der abgesetzten Hefe entsorgt
Etikettieren
Voilá

Nun heißt es wieder warten. In 4 bis 6 Wochen reifen sollte es so weit sein. Aber naschen ist erlaubt. Ich muss ja den Fortschritt kontrollieren 😉

In der Zwischenzeit könnte ich ja schon mal den nächsten Sud brauen. Die Zutaten für ein Festbier liegen schon bereit.

Blut geleckt

Es sieht mir ja ähnlich. Wenn ich einmal für etwas brenne, dann lichterloh! Da gibt es dann kein Halten mehr.

Noch am Weihnachtstag, also noch vor dem ersten Sud habe ich angefangen darüber nachzudenken, wie ich die Braubox zu einem umfangreichen Hobby ausbauen kann.

Direkt nach dem ersten Brauen habe ich ein weiteres Kit für 4 Liter Weizen bestellt. Und auch einen anständigen Gärbottich aus Edelstahl für bis zu 30 Litern. Ach und dann noch eine All-In-One Brauanlage. Also ein Gerät in dem ich maischen und läutern kann. Das kommt zugleich mit einem Gegenstromkühler daher, mit dem ich die geläuterte Würze schnell auf Gärtemperatur herunterkühlen kann, bevor sie in den Gärbottich umgeschlaucht wird.

Ich rechne damit dass der „Grainfather Connect“ in der kommenden Woche bei mir anlandet.

Bis dahin ist noch Fortbildung angesagt. Die ersten beiden kleinen Sude waren eine sehr große Hilfe, um mich mit den Arbeitsschritten eines Brauvorgangs vertraut zu machen. Das hatte zur Folge, dass ich zwischenzeitlich bereits einen größeren 20-Liter-Sud gekocht habe. Diesmal nicht aus einem Braukit sondern nach einem Rezept gebraut. Ein obergäriges Pale Ale. Obergärig deshalb, weil es einfacher ist, diese Biere bei wärmeren Temperaturen vergären zu lassen. Untergärige Hefen, wie sie beispielsweise für Pilsner Biere benötigt werden, verlangen nach niedrigen Temperaturen.

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